Liebeskummer bei Teenagern – So können Eltern helfen

Es ist einer der schönsten Gefühle: Das erste Mal verliebt sein. Doch auch umso schlimmer ist es, wenn die erste Beziehung in die Brüche geht. Viele Teenager stürzen in ein tiefes Loch.

Bei Liebeskummer sind die Eltern leider nicht immer die besten Tröster. Eltern brauchen Strategien, um ihren Kinder aus dem seelischen Loch herauszuhelfen.

Viele Eltern unterschätzen den Liebeskummer ihrer Kinder. Ihn nicht ernst zunehmen, ist ein großer Fehler.

Aus eigener Erfahrung wissen die Eltern zwar, dass die Phase irgendwann überwunden ist und man sich neu verliebt. Aber man muss auch begreifen, dass es dem Jugendlichen in der Zeit besonders schlecht geht. Vermeiden sollte man unbedingt Aussagen wie „Du bist noch jung und wirst dich noch öfter verlieben“ oder „Der Richtige kommt schon noch“. Mit solchen weisen Sprüchen kann der Teenager nicht viel anfangen. Denn fast jeder Jugendliche glaubt, dass die zerbrochene Beziehung für die Ewigkeit gedacht war.

Eltern müssen ihren Kindern Zeit zum Verarbeiten geben. Sie müssen den Kummer zulassen. Die Verarbeitungsphase kann bis zu acht Wochen andauern, so die Liebeskummer-Berater. In dieser Zeit sollen Eltern sehr aufmerksam sein und aufpassen, dass der Trennungsschmerz nicht in Depression umschlägt, sich die Kinder womöglich ritzen oder zu Alkohol greifen. In den meisten Fällen geht die Phase jedoch relativ schnell und ohne seelische Störungen vorüber.

Trotzdem sollte man auf Anzeichen achten: Vor allem Mädchen können aufgrund einer Trennung an ihrem Selbstwert und Aussehen zweifeln. Während vorübergehende Appetitlosigkeit nicht ungewöhnlich ist, können andauernde Essensverweigerungen und übertriebener Sport Signale einer Essstörung sein. Auch bei einem aggressiven Verhalten sollten Eltern hellhörig werden. In Extremfällen ist dem Einfluss der Eltern eine Grenze gesetzt. Man solle nicht zögern, professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen.

In den meisten Fällen läuft die Phase des Liebeskummers aber ohne große Probleme ab. Ein praktischer Tipp zu Trennungsschmerzen vom Beraterteam ist beispielsweise den Kindern und ihren Sorgen geduldig zuzuhören. Der Jugendliche muss fühlen, dass jemand für ihn da ist, mit dem er ungezwungen die Probleme besprechen kann. Das bedeutet: Keinesfalls aushorchen oder im Handy der Kinder nachstöbern. Manchmal hilft es auch, wenn Eltern die eigenen Liebeskummer-Erfahrungen erzählen.

Trotz allem Verständnis der Eltern, darf der Liebeskummer kein Freifahrtschein für die Teenager sein: Kinder können in einem gewissen Alter mit den Schmerzen einer Trennung noch nicht richtig umgehen. Sie sind frustriert, launisch, teilweise aggressiv. Als Elternteil darf man nicht jedes Wort und Verhalten überbewerten, sich aber auf keinen Fall Respektlosigkeiten gefallen lassen. Gewisse Regeln sollten auch während einer Liebeskummer-Phase bestehen. Die Schule zum Beispiel darf nicht vernachlässigt werden.

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