Richtig kommunizieren will gelernt sein!

„Reden ist Silber, Schweigen ist Gold“, besagt ein altes Sprichwort. Das mag für viele Situationen gültig sein – in einer Partnerschaft ist diese Regel völlig fehl am Platz! Glückliche Paare kommunizieren miteinander: mit Worten, mit Gesten, mit Mimik. Der Alltag wird von einem konstruktiven Austausch bestimmt. Gefühle, Wünsche und Probleme werden ebenso angesprochen wie allgemeine Themen aus Politik, Wissenschaft, Freizeit oder ähnlichem.

Natürlich fällt es manchen Menschen leichter als anderen zu reden. Frauen sind in der Regel gesprächiger als Männer, ruhige Typen beschränken sich gern auf wenige Worte. Für eine gute Kommunikation in der Beziehung ist daher nicht nur die Menge sondern vielmehr die Qualität entscheidend. Daher gibt es einige fundamentale Regeln für eine konstruktive Kommunikation, die von jedem Partner – insbesondere bei Streitgesprächen – beachtet werden sollten:

  1. Ich-Botschaften
    Sprechen Sie von Ihren Wünschen oder Gefühlen und vermeiden Sie einen Angriff Ihres Partners mit Du-Botschaften. Statt: „Du kommst schon wieder zu spät!“, kommt ein „Ich hätte gern mit Dir zusammen gegessen“ besser an.
  2. Konkrete Sachverhalte
    Verallgemeinerungen helfen nicht weiter. Bringen Sie ein konkretes Problem oder einen bestimmten Sachverhalt zur Sprache. „Immer gehst Du laufen, wenn es problematisch wird!“, nutzt sich schnell ab. „Ich hatte mich gefreut, heute den Abend zusammen zu verbringen.“, fordert dagegen eine konkrete Stellungnahme.
  3. Aktuell bleiben
    In einer guten Beziehung werden Fehler verziehen und sollten dann auch nicht mehr ständig angesprochen werden. „Damals hast Du auch…“, zeigt nur, dass von Ihrer Seite noch kein Gras über die Sache gewachsen ist.
  4. Sachlich bleiben
    Satire, Ironie und Verächtlichkeit sind Gift für ein konstruktives (Streit-)Gespräch. Reden Sie mit Ihrem Partner so, wie Sie auch selbst gern angesprochen werden möchten. Sätze wie: „Na klar, der Herr ist müde und abgespannt vom stressigen Job und kann jetzt nicht den Tisch abräumen.“ verletzen und werden nicht zu einer Lösung des Problems beitragen. „Ich weiß, dass Du müde bist, aber kannst Du mir trotzdem kurz helfen?“, fühlt sich für beide Seiten besser an.
  5. Zuhören
    Unseren Kindern predigen wir immer wieder: „Lasst den anderen ausreden.“ Aber halten Sie sich selbst immer an diese Regel? Aktives Zuhören mit Augenkontakt bringt zum einen Ruhe ins Gespräch und erleichtert zum anderen das Verstehen des Gesagten – in allen Facetten und nicht nur die Kernbotschaft.

Reden hält zusammen

Die Anlässe für Gespräche können ganz unterschiedlich sein. Häufig geht es um Fragestellungen des Alltags, die geklärt werden müssen. Aber auch Berichte über den Tag, Erlebnisse der Kinder oder interessante Neuigkeiten sind oft der Auslöser. Schwieriger wird es, wenn Probleme zur Sprache gebracht werden müssen, die schon länger auf der Seele lasten. Das müssen gar nicht immer Probleme mit dem Partner sein. Auch Gespräche über eigene Wünsche, die eventuell den Vorstellungen des Partners widersprechen, werden gern möglichst lange zurückgehalten. Gerade dies führt aber zu einer immer größeren Entfremdung innerhalb der Beziehung. Ein regelmäßiger Austausch über Alltagsangelegenheiten hinaus ist eine grundlegende Voraussetzung für eine langfristig harmonische Partnerschaft. Glückliche Paare reden miteinander, streiten miteinander, träumen miteinander – und schweigen miteinander. Wer gemeinsam entspannt schweigen kann, kann auf zwanghaft herbeigeführte Kommunikation verzichten. Denn diese soll nur verdecken, dass das Paar sich nichts zu sagen hat und ist oft der Anfang vom Ende – oder zumindest der Beginn eines unkonstruktiven Streitgesprächs.

Weitere Ausführungen zum Thema Liebe und Partnerschaft finden Sie hier in einem Online-Ratgeber.

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